Euro-Raum: Positive Konjunkturdynamik im ersten Quartal 2024

Das Bruttoinlandsprodukt des Euro-Raums hat im ersten Quartal um 0,3% zum Vorquartal zugelegt. Die Inflationsrate blieb im April mit 2,4% unverändert.


Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Europäischen Währungsunion (EWU) stieg im ersten Quartal 2024 um 0,3% gegenüber dem Vorquartal. Damit konnte nach dem leichten Rückgang der Wirtschaftsleistung im dritten und vierten Quartal eine Fortsetzung der Wachstumsschwäche vermieden werden.

 

Die einzelnen Mitgliedsländer trugen positiv zum Quartalsergebnis bei. In Deutschland ist die Wirtschaftsleistung im ersten Vierteljahr um 0,2% gestiegen, genauso wie in Frankreich. Für Italien wird in der Schnellschätzung ein Zuwachs von 0,3% und für Spanien von sogar 0,7% genannt. Auch die kleineren Länder konnten zulegen. In Irland stieg das BIP um 1,1%, in Portugal um 0,7%, in Belgien um 0,3% und in Österreich um 0,2%.

 

Zu diesem Zeitpunkt liegen nur spärliche Informationen darüber vor, wie sich die einzelnen Nachfragekomponenten zwischen Januar und März entwickelt haben. Beispielsweise wurde die deutsche Wirtschaft vom Baugewerbe und den Exporten angekurbelt ähnlich wie in Spanien, während in Frankreich der private Konsum stark zunahm.

 

Damit fiel das erste Quartal positiver aus, als noch zum Jahresbeginn vielfach gedacht wurde. Die unterschiedlichen Triebkräfte in den Mitgliedsländern machen aber deutlich, dass die zarte konjunkturelle Erholung noch auf wackligen Füßen steht. Umfragebasierte Indikatoren wie die Einkaufsmanagerindizes signalisieren aber, dass die konjunkturelle Talsohle im Euro-Raum durchschritten sein könnte. Insbesondere dem Dienstleistungsbereich dürfte dabei eine tragende Rolle zukommen, während sich die Industrie nur langsam und schrittweise erholt.

 

Wichtig für den weiteren Konjunkturverlauf – insbesondere für die privaten Konsumausgaben – bleibt auch die Inflationsentwicklung. Im April blieb die Inflationsrate in der EWU unverändert bei 2,4%. Allerdings ging die Kernteuerung von 2,9 auf 2,7% zurück. Das lag maßgeblich an einem geringeren Preisauftrieb bei den Dienstleistungen, was auch die EZB erfreuen dürfte. In den kommenden Monaten dürfte die Inflationsrate unter Schwankungen weiter seitwärts tendieren.

 

-- Dr. Christoph Swonke


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